Die letzten beiden Tage war die FF Oberhofen gemeinsam mit den umliegenden Feuerwehren mit dem Großbrand beim Roiderhof beschäftigt.
Einsatzablauf bis zum Brandaus
Nur eine kleine weiße Rauchsäule verriet am Dienstag, 06. Juni, den Einsatzort, als um 10.18 Uhr die Sirenen durch den Abschnitt Mondsee hallten. Während der Atemschutztrupp des Rüstlöschfahrzeuges Oberhofen die Erkundung am Brandobjekt durchführte und einige Gasflaschen aus dem Brandbereich holte, begann 440 Meter Luftlinie weiter die Pumpe Oberhofen mit der ersten Zubringleitung am Ufer des Irrsees. Die kleine weiße Rauchsäule hatte sich bis dahin, 10.24 Uhr, bereits zum Vollbrand entwickelt.
Gegen 10.40 Uhr waren bereits die Feuerwehren Guggenberg, Tiefgraben, Haslau, Hof, Zell am Moos, Mondsee, Hager-Hochfeld, Sommerholz, Irrsdorf und Straßwalchen am Einsatzort (Alarmstufe 3). Als die Atemschutztrupps mit der Kühlung der Brandschutzmauer begannen, die den Wohnbereich vom Wirtschaftstrakt trennte, glühten die Brandschutztüren bereits. Indessen wurde die zweite Zubringleitung fertiggestellt und das Atemschutzfahrzeug aus Vöcklamarkt traf ein. Bis 15.00 Uhr wurden von den beiden Zubringleitungen etwa eine halbe Millionen Liter Löschwasser (500m³) zum Roiderhof 60 Meter höher gepumpt. Es gelang so das Wohnhaus inklusive Dachstuhl vor den Flammen zu schützen.
Die Atemschutzträger entdeckten und retteten währenddessen neun noch im Stall eingeschlossene Kühe sowie fünf Kätzchen. Die 28 Kühe auf der Weide wurden zuvor beim Stabauer und Grossenbauer untergebracht. Die neun teilweise verschreckten Rinder folgten ebenso. Einem erst am Morgen geborenen Kälbchen wurden die Rauchgase zum Verhängnis, es verendete im Stall. Die Kätzchen fanden nach einem kurzen Besuch beim Tierarzt ein neues Zuhause.
Aufräum- und Nachlöscharbeiten
Gegen 17.00 Uhr wurde Brandaus im landwirtschaftlichen Trakt gemeldet und damit begannen die Nachlöscharbeiten. Vereinzelte Glutherde wurden mithilfe unserer Wärmebildkamera (Danke an die FF-Kalenderspenden aus dem Jahr 2015!) gezielt gelöscht, wodurch unnötige Wasserschäden verhindert wurden. Drei Bagger (Fa. Buchschartner, Fa. Kreiseder und Lettner Josef vulgo Haslbauer) waren gemeinsam mit vier Kippern (Lettner Johann vuglo Kogler, Eichstiel Gerhard vulgo Gastberger, Muckenhammer Florian und Schindlauer Josef vulgo Haslinger) bis 01:30 damit beschäftigt, das lodernde Heu und Holz- sowie Dachteile vom Brandobjekt auf eine nahegelegene Wiese zu bringen. Die zweite Zubringleitung wurde abgebaut und der Großteil der Einsatzkräfte zog wieder ab. Es folgte eine relativ ruhige Brandwache (Feuerwehren Oberhofen, Sommerholz, Hof und Zell am Moos), die gegen 09.00 Uhr mit dem Abbau der letzten Zubringleitung ihr Ende fand.
Verpflegung
Wir möchten besonders das Engagement unserer Bürgermeisterin Elisabeth Höllwarth-Kaiser hervorheben, die während des ganzen Einsatzes alle Beteiligten mit ausreichend Getränken versorgte und auch durchgehend Stärkungen organisierte. Die Nachtbrandwache war sich einig: Selten schmeckt eine kalte Pizza so gut wie um 03.00 Uhr morgens. Bedanken möchten wir uns auch bei der Bäckerei Obauer, die über 160 Semmeln zur Jause sponserte. Am Donnerstagmorgen überraschte uns dann das Gasthaus Langwallner mit einem deftigen Leberkäsfrühstück.
Geräte- und Fahrzeugreinigung
Am Donnerstag wurden ab 07.00 Uhr die Geräte und Fahrzeuge gereinigt. Beim Depot Oberhofen wurden alleine 50 B-Schläuche (je 20m) und 18 C-Schläuche (je 15m) gereinigt. Vielen Dank an dieser Stelle an die Fa. Elektrotechnik Roth, die während der Arbeitszeit mit drei Mann unsere übermüdeten Kameraden bei der Reinigung unterstützte. Darüber hinaus bedanken wir uns bei den vielen Helfern aus der Zivilbevölkerung, die uns ebenfalls tatkräftig unterstützten. Um 16.00 Uhr war die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt.
Gründungsfest und unser neues KDO
Wer unsere Seite in den vergangenen Wochen verfolgt hat, wird mitbekommen haben, dass wir vom 09. bis 11. Juni unser 110-jähriges Gründungsfest feiern und ein neues Kommandofahrzeug (KDO) segnen. Es ist leicht vorstellbar, dass dieser Großbrand unsere Festvorbereitungen weit in den Hintergrund gerückt hat und unsere Freiwilligen Feuerwehr dadurch an die Grenzen der zeitlichen und körperlichen Belastbarkeit gekommen ist. Ohne die hervorragende Unterstützung der örtlichen Vereine (Danke an Derflinger Josef vulgo Zellerbauer), der Zivilbevölkerung und die Fa. Elektrotechnik Roth würde unser Festzelt wohl kaum rechtzeitig aufgestellt geworden sein.
Keine fünf Minuten bevor die Sirene los ging, wurden die Nummerschilder unseres neuen Kommandofahrzeuges im Depot angebracht. Es bekam also eine wahre Feuertaufe und enttäuschte nicht. Wir freuen uns schon darauf, das (nun wieder saubere) Fahrzeug am Sonntag im Rahmen unseres Festakts segnen zu lassen. Danke an alle Fest-Sponsoren, die eine derartige Anschaffung mitfinanzieren.
Danke
Wir danken allen Feuerwehren und Löschzügen, die am Einsatz teilnahmen, und allen an den Aufräumarbeiten beteiligten Helfer. Unseren Kameraden bei der FF Oberhofen danken wir für über 530 FREIWILLIG geleistete Einsatzstunden. Danke auch nocheinmal an alle unterstützdenden Vereine und Unterstützer aus der Zivilbevölkerung!